Wissenswertes rund um den Zahnarzt

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Was ist eigentlich Kieferorthopädie?

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Dieses Gebiet der Zahnmedizin beschäftigt sich mit Anomalien der Kiefer und Fehlstellungen der Zähne. Das Berufsfeld ist handwerklich und technisch anspruchsvoll. Fehlstellungen sind nicht nur ein ästhetisches Problem, sie beeinflussen den Zusammenbiss (Okklusion) und bei Kindern das Wachstum der bleibenden Zähne negativ. 

Kinder sind immer noch die am häufigsten behandelte Gruppe in der Kieferorthopädie, auch bei Dr. med. dent. Peter Bookhold. Doch die Zahl der erwachsenen Patienten wächst. Das Knirschen und Pressen durch Zahnfehlstellungen stellt ein großes Problem dar. Verspannungen im Nacken und Rücken können die Folge sein. Eine Eingangsbesprechung und die Befundaufnahme sind die ersten Schritte. Bevor eine Behandlung startet, muss ein Antrag bei der entsprechenden Krankenkasse gestellt werden. 

Doch nicht jede Fehlstellung wird von der Kasse als behandlungswürdig eingestuft. Hier wird in Gruppen unterschieden. Erst bei einer Kieferanomalie in den Indikationsgruppen 3, 4 oder 5 wird eine Behandlung bewilligt.  Auf dem Antrag an die Kasse sind alle geplanten Maßnahmen und die Gesamtkosten angegeben. Private Zusatzleistungen haben ein eigenes Formular.  Der Kieferorthopäde nimmt Abdrücke vom Ober- und Unterkiefer und macht eine Panorama-Röntgenaufnahme. Nachdem von den Abdrücken Gipsmodelle hergestellt wurden, misst er den Engstand und schaut nach anderen möglichen Anomalien.  Der Kiefer ist häufig zu klein um den vorhandenen Zähnen und allen noch kommenden Platz zu bieten. Die Röntgenaufnahme gibt Aufschluss darüber, ob und welche Zähne gezogen werden müssen. In den meisten Fällen sind es die ersten oder zweiten kleinen Backenzähne (Prämolaren). Ganz selten müssen die großen Backenzähne (Molaren) extrahiert werden. Wichtig ist, dass dies symmetrisch geschieht. Der Zahnarzt extrahiert die Zähne seitenweise, damit nicht der gesamte Ober- und Unterkiefer betäubt werden muss und weil der Stress für Kinder hoch ist.

Es gibt unterschiedliche Regulierungsmethoden. Bei kleineren Kindern sind die herausnehmbaren Klammern beliebt. Es gibt sie in unterschiedlichen Farben. Bei älteren Kindern und Erwachsenen haben sich die Brackets bewährt, die fest auf die Zähne geklebt werden. Zahnpflege ist in dieser Zeit besonders wichtig. Gerade die festsitzenden Regulierungen, an denen Plaque besonders gut an den Schrauben und Drähten haftet, sollten mit Interdentalbürsten gereinigt werden. Denn was nützen gerade, aber von Karies befallene Zähne?

  Egal, ob feste oder herausnehmbare Regulierung, sie müssen von Zeit zu Zeit an die veränderte Situation der Zähne und des Kiefers angepasst werden.  Im Allgemeinen dauert eine kieferorthopädische Behandlung ca. 3 bis 5 Jahre.  Nach erfolgreichem Abschluss ist eine Stabilisierungsphase ratsam, damit sich die Zähne nicht wieder verschieben.  Die Krankenkassen tragen nur anteilig die Kosten für die aufwendige und teure Behandlung und das sind 80%. Erst nach erfolgreichem Abschluss und Einreichung der gezahlten Eigenleistungen erhält der Patient von der Kasse 20% Eigenanteil zurück.  Erwachsene ab 18 Jahre erhalten keinen Zuschuss von der gesetzlichen Krankenkasse.


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